Montag, 31. August 2009

Papier

Fünf Tage vor der Taufe, bei der wir lauter Besuch bekommen und im Arbeitszimmer ein Teil des Buffets aufgebaut werden soll, sortiere ich endlich und jetzt aber wirklich die Papierstapel, die seit dem Einzug um den Schreibtisch herum und vor den Regalen liegen. Beim letzten Versuch, diese Stapel zu entstapeln und wegzuräumen, hatte ich sie gerade komplett auf dem Fußboden ausgebreitet, nur um am Abend mit Blasensprung ins Krankenhaus zu gehen. Mann, Brüder und Eltern haben dann alles zusammengeschoben (und Regalbretter angedübelt und das Babybett aufgebaut), während ich weg war, und seitdem liegen sie da, es ist erstaunlicherweise nichts dazu gekommen außer Staub, aber abgetragen habe ich auch nichts. Aber! jetzt!
Und ich schmeiße weg. Das ist wirklich nicht meine Stärke, aber jetzt trenne ich mich.
Von den Unterlagen Proseminar II Mediävistik.
Von Fragebögen an Studenten meines Gastseminars.
Vom Angebot für eine Hausratsversicherung für die drittletzte Wohnung.
Von Klausuren für meine peruanischen Schüler.
Von der Immatrikulationsbescheinigung 2. Semester.
Von all den erfolglosen Bewerbungen um Preise und Stipendien. Und den Antworten.
Von den Passiv-Arbeitsblättern.
Von der Mahnung, Bücher bis zum 24.10.1999 zurückzugeben.
Vom Konzept des seit vier Jahren gedruckten Aufsatzes.
Von den Notizen für die Mündliche.
Von den Fahnen.
Vom Kinoprogramm August 2007.
Von den PIN- und TAN-Nummern des Studentenausweises.
Von den Korrekturfassungen der Magisterarbeit.
Ich trenne mich! Dabei sind manche Dinge sogar jünger als 10 Jahre.

Ich bin schuld an der Abholzung des Regenwaldes, ich allein.
Aber ich hebe ihn wenigstens auf!

Freitag, 21. August 2009

Insel


Das war er schon, unser erster Urlaub zu dritt.

Mi ping de Müng

Zwar habe ich mich einmal nachsichtig gegenüber Mückenstichen geäußert, denn das Kratzen an Quaddeln und das kreuzförmige Eindrücken der Nägel in die juckenden Stellen - weil man ja nicht kratzen soll - und Löwenzahnmilch oder Spucke auf den Beulen, all das sei nun mal Teil des großartigen Sommers.
Aber.
Allein auf dem linken Schienenbein 36 Stiche, davon 29 eitrig entzündet, davon 8 schwer. Das ist nicht mehr lustig.
Ich sehe aus, als wäre ich nachts durch Nato-Stacheldraht gestolpert.

Samstag, 8. August 2009

Achter August am Gartentor



Und alles Gute zum Geburtstag, Bruder #1
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